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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Riskante Überdosierung Vitamin D – wann die Einnahme Nierensteine begünstigt
Wer Vitamin D einnimmt, riskiert eine Überdosierung. Diese entwickelt sich schleichend und kann ernste Folgen haben – Nierensteine zum Beispiel.
Vitamin D ist ein lebenswichtiger Stoff, den der Körper selbst bildet, wenn die Haut der Sonne ausgesetzt wird. Wer über Monate hinweg zu wenig Tageslicht abbekommt, kann somit einen Mangel entwickeln, welcher unter anderem der Knochengesundheit schadet. Der beste Weg, um dem vorzubeugen und entgegenzuwirken ist ein täglicher Gang an die frische Luft. Reicht das nicht aus, kann die Ärztin oder der Arzt Vitamin D als Präparat verordnen. Auch gewissen Risikogruppen – beispielsweise älteren Menschen und Säuglingen – wird die Einnahme empfohlen.
Wer hingegen nicht zu einer Risikogruppe zählt und ohne ärztliche Empfehlung Vitamin-D-Tabletten schluckt, tut seiner Gesundheit nichts Gutes, im Gegenteil: Eine Überdosierung mit Vitamin D kann eine Reihe von unerwünschten Konsequenzen haben.
Warum kann Vitamin D Nierensteine verursachen?
Vitamin D bewirkt zum einen, dass der Darm vermehrt Calcium aufnimmt und zum anderen, dass die Nieren weniger Calcium ausscheiden. Mit der Zeit steigt der Calciumspiegel dadurch auf ein ungesundes Level, was verschiedene Beschwerden nach sich ziehen kann – beispielsweise Übelkeit und Erbrechen, Bauchweh, Appetitlosigkeit, Verstopfung, Müdigkeit, Herzrhythmusstörungen und Muskelschwäche.
Zudem schadet das überschüssige Calcium den Nieren: Es kann fest werden und sich in Gestalt einiger Millimeter großer Kristalle in den Nieren ablagern – sogenannter Nierensteine. In seltenen Fällen werden die Nieren sogar derart geschädigt, dass sie ihre Funktion nicht mehr erfüllen können.
Nierensteine durch Vitamin D – was sind mögliche Warnsignale?
Ein Vitamin-D-Überschuss entwickelt sich schleichend und führt normalerweise erst spät zu Symptomen. Zu Beginn zeigen sich in der Regel Übelkeit und Erbrechen, Bauchweh, Appetitlosigkeit und Verstopfung, also jene Beschwerden, die sich auf den durch Vitamin D verursachten, zu hohen Calciumspiegel zurückführen lassen.
Haben sich Nierensteine gebildet, äußern sich diese zunächst nicht unbedingt durch Beschwerden. Spürbare Symptome rufen die Steine meist erst hervor, wenn sie das Nierenbecken blockieren oder die Niere verlassen und durch den Harnleiter wandern. Die Betroffenen leiden dann typischerweise unter krampfartigen Schmerzen im Unterleib, Bauch oder Rücken.
Wer nach längerer Einnahme von Vitamin D derlei Beschwerden verspürt, sollte diese zeitnah ärztlich abklären lassen. Steckt tatsächlich ein durch Vitamin D ausgelöster Calciumüberschuss dahinter, kann die Ärztin oder der Arzt Maßnahmen ergreifen, um diesen zu beseitigen. Darüber hinaus kann sie oder er beurteilen, welche Behandlung notwendig ist, um die Folgen in den Griff zu bekommen.
Bei Nierensteinen hängt die geeignete Therapie von der Größe und Lage der Steine sowie vom Ausmaß der Schmerzen ab. Mehr zur Behandlung von Nierensteinen erfahren Sie in unserem Artikel "Nierensteine – was jetzt zu tun ist".
- Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
- Online-Informationen von AMBOSS: www.amboss.com (Abrufdatum: 24.3.2023)
- Online-Informationen von Deximed: deximed.de (Abrufdatum: 24.3.2023)
- Online-Informationen des Instituts für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG): www.gesundheitsinformation.de (Abrufdatum: 24.3.2023)
- "Hyperkalzämie (hoher Kalziumspiegel im Blut)". Online-Informationen der MSD Manuals: msdmanuals.com (Stand: Oktober 2021)
- Leitlinie der Deutschen Gesellschaft für Urologie: "Urolithiasis: Diagnostik, Therapie und Metaphylaxe". AWMF-Leitlinien-Register Nr. 043-025 (Stand: Mai 2019)
- "Antworten des Robert Koch-Instituts auf häufig gestellte Fragen zu Vitamin D". Online-Informationen des Robert-Koch-Instituts (RKI): www.rki.de (Stand: 25.1.2019)
- "AKDÄ warnt: Nierenversagen durch vermeintlich harmlose Vitamin-D-Präparate". Online-Informationen der Deutschen Apotheker Zeitung: www.deutsche-apotheker-zeitung.de (Stand: 1.12.2017)